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Ziemlich andere Wintergaudi

Wohin im kommenden Winter? Wie wär’s mit guten Aussichten auf Naturschnee, auf entschleunigte Gelassenheit, auf tiefenentspannte Erholung abseits der überlaufenen Allerweltsdestinationen? Es ist kein echter Geheimtipp mehr, seit mehr als einem Jahrhundert finden sich hier Menschen mit einem Gespür für das Besondere ein. Aber es ist eine Region, die entdeckt werden will. Die sich nicht anbiedert. Das Ausseerland.
Jakob Ehrhardt

Für Erzherzog Johann war es keine Frage, was ihm das Ausserland bedeutete – lernte er dort doch die Tochter des Ausseer Postmeisters Jakob Plochl, Anna, kennen. Zum Zeitpunkt der ersten Begegnung, man berichtet von einem Spaziergang am Toplitzsee, war sie noch ein Teenager. Drei Jahre später wollte sie der Erzherzog an den Traualtar führen – und musste dann doch noch sechs weitere Jahre zuwarten, bis Kaiser Franz I. widerwillig die Ehe-schließung mit der Bürgerlichen gestattete. Und eine Legende war entstanden.
Die stetig wachsende Zahl der Stamm-gäste für winterfrische Ferien im Ausseerland folgt indes anderen Reizen. Wobei, der unkonventionelle Umgang mit Rang und Titeln gehört heute noch zur Genetik menschenfreundlicher Begegnung zwischen Grimming und Pötschen. Seit jeher war und ist die Region von besonderer Anziehungskraft für blaues Blut und Geldadel. Fruchtbarer Boden für Kultur-schaffende. Refugium für Menschen, die eine Weile einfach nur durchschnaufen wollen.
Warum das am Anfang eines Textes über bemerkenswerte Winterferien steht? Weil es Schnee überall gibt, aber dieses besondere Klima, das dem Schnee seinen unverwechselbaren Glanz verleiht, nur hier zu finden ist. Freilich, wer nur wegen der Pistenbolzerei sein Urlaubsziel aussucht, wird sich nicht hierherverirren. Auch wenn Tauplitz und Loser knapp 80 Pistenkilometer bieten. Winterfrische im Ausseerland ist ganzheitlicher. Vielseitiger. Und, um das Modewort zu strapazieren: nachhaltiger.

Beispiel Tauplitzalm: tausend Gästebetten, aber während der Wintersaison kein Autoverkehr im Ort. Wer die wenigen Meter zum Skilift stapft, hinterlässt einen minimalen ökologischen Fußabdruck. Und darf sich auf die Schultern klopfen: So geht schon heute der Winter von morgen. Und 2022 wird eine neue Gondelbahn hinauf zum Loser in Betrieb genommen, elektrisch betrieben und mit genügend Transportkapazität, um den Autoverkehr auf der Loser Bergstraße beizeiten überflüssig zu machen.
Die Zeiten sind auch vorbei, in denen gelungene Winterferien automatisch als Skiferien buchstabiert wurden. Wundervoll romantische Wanderwege erschließen zauberhafte Winterwälder, laden ein zum gemütlichen Spaziergang oder zur ambitionierten Winterwanderung. Wer nur auf die Aufstiegshilfe, aber nicht auf seine Brettln verzichten will, findet ein Tourengebiet vor, das „alle Stückln spielt“ – von der Dachsteinüberschreitung bis zum gemütlichen Aufstieg zur noch gemütlicheren Einkehr auf urigen Hütten. Als Langlaufgebiet genießt die Region rund um Bad Mitterndorf internationalen Ruf, bestens präparierte Loipen wollen aktiv erobert werden. Und wenn dann die Muskeln brennen oder einfach nur der Sinn nach wohliger Auszeit bei Wellness und Spa steht: Das Narzissen Vital Resort Bad Aussee oder die GrimmingTherme Heilbrunn runden das Angebot perfekt ab für entspannenden Ruhegenuss.

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