Hochseilartisten, die inmitten der Fußgängerzone mit waghalsigen Stunts für Atemlosigkeit sorgen, Schauspieler, die in luftiger Höhe an einer Hauswand neben dem Grazer Kunsthaus auf einem Sessel sitzen und ein Buch lesen, Musiker, die Spaziergänger zum Tanzen animieren – Jahr für Jahr verwandelt La Strada die steirische Landeshauptstadt in eine einzige große Bühne. Seit mittlerweile 21 Jahren bringt das Festival professionelle Straßenkunst und Figurentheater der Öffentlichkeit näher und möchte dabei neue Blickwinkel auf Graz und seine alltägliche Umgebung ermöglichen, im historischen Zentrum ebenso wie in den Randgebieten, auf Straßen und Plätzen ebenso wie an Hausmauern. „Wir waren schon sehr früh getrieben von der Leidenschaft, die Kunst zu den Menschen zu bringen“, erzählt La-Strada-Intendant Werner Schrempf. „Unser Interesse galt immer jenen künstlerischen Arbeiten, die sich mit dem Ort und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern auseinandersetzen. Aus diesem Drang heraus wurde das Festival La Strada ins Leben gerufen. Die Lust am Entdecken neuer Perspektiven, am Ausloten großer Themen unserer Zeit und an der Suche nach künstlerisch zeitgemäßen Ausdrucksformen treibt uns an.“
Genau das ist es, was nicht nur La Strada, sondern auch die vielen anderen Straßenfestivals ausmacht, die jeden Sommer in ganz Europa stattfinden. Sie begeistern und faszinieren Einheimische wie Touristen, machen Städte zu lebendigen Orten der Spielfreude und der Unterhaltung und zeigen die Vielfalt verschiedenster Kunstformen unter freiem Himmel. Dabei benötigen die Artisten und Musiker, die Puppenspieler und Pantomimen, die Schauspieler und Sänger für ihre Vorstellungen oftmals nicht viel – außer ein wenig Platz und interessierte Zuschauer.
Eine der größten Besonderheiten: Die Barriere, die es in herkömmlichen Sprech- und Musiktheatern gibt, fällt vollkommen weg – die Straße ist die Bühne und die Zuschauer kommen oft auf Armlänge an die Künstler heran. Ein besonderes Setting, das im wahrsten Sinn des Wortes begreifbares Kunst- und Kulturleben ermöglicht.
Mehr zu den Straßenfestivals in Europa lesen Sie in der neuen VORFREUDE.