Die Waldköhlerei Hochecker ist eine der beiden übrig gebliebenen Köhlereien in Österreich. „Früher hat meine Schwiegermutter weiter oben in der Kalten Kuchl Meiler betrieben“, erzählt Theresia Hochecker. „Wir sind dann hier herunter gegangen und haben den Betrieb weitergeführt.“ Sie, ihr Mann Johann und auch schon die nächste Generation freuen sich über den Zugewinn, den die Holzkohle bringt. „Wir verdienen mehr damit als mit der Milch!“ Die Kohle stimmt, schwarz auf weiß, sozusagen …
Es ist harte Arbeit, das Holz aus den – vorwiegend – eigenen Wäldern zu passenden Scheitern zurechtzuschneiden, es kunstvoll zu schlichten, mit frischem Reisig und mit „Lösch“ abzudichten, einer Mischung aus Sand, Erde und Kohleresten, die noch in vielen Wäldern des Landes zu finden ist und darauf hinweist, dass hier einmal Holzkohle produziert wurde. Wenn der Meiler steht und dicht ist, wird in der Mitte glühende Holzkohle in einen Schlot eingefüllt, und der Prozess des Verkohlens unter Luftabschluss beginnt.
Das dauert ca. drei Wochen, und „in dieser Zeit haben wir den Meiler Tag und Nacht unter Beobachtung, um den Prozess bestmöglich zu steuern“. Hier zählt die Erfahrung, das Gespür für die Vorgänge im rauchenden Meiler. Wenn alles Holz verkohlt ist, wird der Meiler vorsichtig abgebaut, Schicht um Schicht mit etwas Wasser gekühlt – die Kohle soll ja nicht zu brennen beginnen – und in der „Kohlhütten“ gelagert, bevor die fertige Holzkohle in Papiersäcke verpackt wird.„Wir verwenden Buche, Eiche, Birke, Fichte und Tanne; Holz, das bei Durchforstung unserer Wälder anfällt“, erklärt Resi Hochecker. „Das ergibt in der Mischung eine hervorragende Qualität unserer Holzkohle!“ Heute wird fast die gesamte Produktion österreichweit unterm Grill verheizt. Das war nicht immer so. Holzkohle hatte große Bedeutung für die Hüttenbetriebe der Umgebung, und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieferten die Vorgänger der heutigen Waldköhlerei Hochecker sogenannte „Bügelkohle“ in die Großstädte, wo schwere Bügeleisen mit der Glut befüllt wurden.