Eric arbeitet beim französischen Hausbootunternehmen Locaboat Holidays, einem Anbieter für Hausbootreisen in Europa. Er erzählt, dass er davor der „typische gestresste Manager“ in einem großen Unternehmen war und einmal im Jahr auf ein Hausboot entfliehen musste: „Eine Woche in der Natur hat mich wieder auf den Boden gebracht und mich entspannt.“ Die ausgebildete Journalistin und Vielreisende Verena Ullrich aus Bayern, die auch zwei Monate auf Fidschi, einem Inselstaat im Südpazifik, gelebt und an einer Schule gearbeitet hat, macht zum ersten Mal Urlaub auf einem Hausboot. Es soll durch das Burgund gehen, eine von Frankreichs Genussregionen. Ein Alleingang wird es nicht, denn der heute 64-jährige und erfahrene Eric begleitet sie auf ihrer Reise und führt sie ein in die Welt der Freizeitkapitäne. Ankunft im Hafen des kleinen Ortes St. Léger-Sur-Dheune im Herzen des Burgunds. Die Bilder der „Pénichette Flying Bridge“ sind Verena aus dem Katalog bekannt, die für die kommenden sieben Tage ihr Zuhause sein wird.
Ihr erster Gedanke ist: „Dieses große Boot soll ich also durch die Kanäle Frankreichs und durch Schleusen steuern?“ Der Hausboot-Profi Eric beruhigt: „Es ist ganz einfach, auch für Neulinge. Die Boote sind so gebaut, dass sie besonders leicht zu steuern sind.“ Die Reisen sind führerscheinfrei, jeder Hobby-Kapitän erhält eine knapp zweistündige Einweisung von Profis vor Ort. In der vergangenen Nacht hat es geregnet, heute lacht die Sonne vom Himmel. Eigentlich will man die Saône bereisen, die bei Hausbootreisenden besonders beliebt ist. Hier herrscht allerdings Hochwasser, deshalb wird die Route auf die Dheune verlegt. Ist das schlimm? „Keineswegs“, lacht Verena, „hier bemerkeich den ersten Vorteil von Hausbootreisen, man ist ganz flexibel.“
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