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Sehnsucht nach Meer!

Das sanfte Anschlagen der Wellen, ein langer Spaziergang im warmen Sand, die würzige Seeluft in der Nase. In den vergangenen Monaten retteten uns nur solch maritime Tagträume über die Zeiten ohne das Meer hinweg. Eine Bilderreise zu unseren liebsten Sehnsuchtsorten an Strand und Küste.
Claudia Piller-Kornherr

Ich liebe das Meer wie meine Seele“, schrieb Heinrich Heine anlässlich eines Aufenthaltes auf Norderney. Eine Liebeserklärung, in die wir gerade jetzt mit einem Stoßseufzer einstimmen. Es ist eine ganze Weile her, dass viele von uns das Meer gesehen haben. Versperrt war der Weg zum Sehnsuchtsort, der Kulisse für Urlaubsglück, Entspannung und Seligkeit. Viel zu lange schon träumen wir vom Dolcefarniente in der Strandbar, davon, unter Pinien die Seele baumeln zu lassen, während der warme Sand durch unsere Hände rieselt. Wir wollen gedankenverloren aufs spiegelglatte Wasser hinausschauen oder uns vom Wellenspiel in den Schlaf plätschern lassen. Ja, mittlerweile vermissen wir sogar den sonst so lästigen Sand in der Badetasche.

Doch was es ist es eigentlich, das uns am Meer so magisch anzieht? Betrachten wir die Sache einmal rational: Fast drei Viertel der Erde sind mit Wasser bedeckt. Etwa 440.000 Kilometer messen die Küstenlinien weltweit, mit den Ufern der unzähligen Inseln sind es mehr als eine Million Kilometer. Der Mensch jedoch ist ein zweibeiniges Landtier. Das Meer ist für ihn das Unvertraute, Gefährliche – wo das Meer beginnt, dort hört der Lebensraum der Landtiere auf, schreibt Gunter Scholz in seiner Philosophie des Meeres.

Alles, was der Mensch denkt, sagt und schreibt, geschehe aus der Perspektive des Landbewohners. Wäre er ein Seetier mit Kiemen und Flossen, er würde die Welt ganz anders wahrnehmen, hätte ein anderes Denken und eine andere Philosophie.

Das gilt selbst für die einst von Umberto Tozzi besungenen „Gente di Mare“ (italienisch für Seeleute), die sich auch nur aufgrund ihrer erfinderischen Fähigkeiten, durch den Bau von Flößen, Booten, Schiffen und Tauchgeräten weit in das für sie gefährliche Milieu hineinwagen. Warum also macht uns das Meer so glücklich? Einen Hinweis liefert vielleicht die Glücksforschung, die längst weiß: Das Glück entsteht im Kontrast zum Alltäglichen. Und dieser Kontrast findet sich am Meer in einem regelrechten Gesamtkunstwerk für all unsere Sinne wieder. Etwa in den Farben des Meeres, die im Alltag so selten sind. Die tausend Schattierungen von Blau – von milchigem Türkis bis tiefem Petrolblau – beeinflussen ganz massiv unser Glücksempfinden. Nicht umsonst steht Blau in der Farbsymbolik für den Traum nach Freiheit, nach Ferne und unendlichen Weiten und Harmonie.

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