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Schotti to go

„Die Geschichten, die ich erzählen wollte, sind erzählt. Ich habe es gut sein lassen. Ich bin dankbar für alles, was war, und ich bin neugierig auf alles, was kommt. Das Neue rund um mich empfange ich wie ein Geschenk.“
Jakob Ehrhardt

Das Zitat stammt aus dem Buch „Österreich für Entdecker: Schotti to go“ von Michael Schottenberg. Die einen kennen ihn aus der TV-Serie „Dancings Stars“, die er als Finalist beendete. Trotz Leistenbruch. Seine Coachin Conny Kreuter bewunderte das professionelle Durchhaltevermögen, Jurorin Karina Sarkissova, als Primaballerina an Leiden gewöhnt, versorgte ihn mit Schmerzmitteln. Schottenberg winkt ab: „Nach 45 Jahren Theater bin ich hart im Nehmen!“ Nach den Brettern, die laut Schiller die Welt bedeuten, ist es nun die Welt selbst, auf der er sich herumtreibt. Oder treiben lässt. „Wenn ich unterwegs bin, genieße ich die Offenheit, mich überraschen zu lassen von dem, was mir begegnet. Und die Freiheit, zwei, drei Tage bleiben zu können, wenn es mir gefällt. Oder mein Interesse findet.“ Sein erstes Leben lang hat er die Welt gestaltet, die er sichtbar machen wollte. Als Regisseur, als Impresario, als Schauspieler. Nun, in seinem zweiten Leben als Reisender und Reiseschriftsteller, hat er es mit dem zu tun, was so ist, wie es ist, ohne sein Zutun. Eine große Umstellung? „Nein, überhaupt nicht. Zum einen bin ich immer schon gern gereist. Zum anderen habe ich zeitlebens gern und viel geschrieben. Und auch am Theater haben die Stoffe oft mit den Themen des Wegfahrens und Ankommens zu tun. Das Leben als Achterbahnfahrt … das hat mich schon immer begleitet, und das wird so bleiben.“

„Wie um einen Stein im Bachbett bahnt sich die Natur ihren Weg um mich herum.“

Michael Schottenberg

2016 hat Schottenberg einen kleinen 40- Liter-Rucksack gepackt, ein Format, das andere als Daypack bezeichnen würden, und sich aufgemacht in die weite Welt. Als Backpacker, abseits der All-inclusive-Arrangements.
„Geh in Mumbai in eines der großen Hotels, stell dich an die Bar und versuche, dort einen Inder zu treffen – es wird dir nicht gelingen!“, bringt er auf den Punkt, warum er die Unmittelbarkeit des Reisens mit schmalem Gepäck und abseits der ausgelutschten Routen gewählt hat. „Das Abenteuer, das ich suche, sind die Geschichten, die mir über den Weg laufen. Und umgekehrt wähle ich die Wege dann so, dass sich die Chancen auf interessante Geschichten erhöhen.“

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