Seine Messer sind vor allem bei Jägern und Hobbyköchen begehrt. Beide benötigen robuste Messer für ihre Arbeit. Kappeller: „Jäger haben für das Aufbrechen des Wilds ganz besondere Anforderungen an die Klingen. Hobbyköchen geht es oft auch um eine besondere Ätzung oder Gravur der Klingen und eine individuelle Gestaltung des Griffs, denn sie wollen ihre Messer nicht nur benutzen, sondern auch herzeigen.“ Zum Herzeigen eignet sich vor allem der fein ziselierte Damaszenerstahl, der durch ein besonderes Ätzverfahren seine einmalige Musterung erhält. „Die Ätzung erfolgt nach dem Schliff, denn der würde sie ja wegschleifen und das Messer wieder silbrig schimmern lassen“, sagt Messermacher Andreas Steiger, der seit zwei Jahren als Messermacher selbstständig ist. Da nur ein scharfes Messer die gewünschten Ergebnisse bringt, widmen sich beide Messermacher intensiv dem Schliff.
Dabei durchläuft jedes Messer zahlreiche Arbeitsschritte, bei denen es mit immer feiner werdenden Schleifsteinen bearbeitet wird. Zum Schluss sind die Klingen so bearbeitet, dass ein Abziehen an der Lederscheide oder einem Lederriemen genügt, um sie scharf zu halten. Kappeller: „Die Schneideunterlage ist für den Erhalt der Schärfe wichtig. Bei Porzellan als Unterlage wird es schneller stumpf als etwa auf einem Holzbrett.“ Falls das Messer doch einmal stumpf oder schartig werden sollte, bietet der Salzburger in seiner Werkstatt auch eigene Messerschleifkurse an, in denen seine Kunden in einem halben Tag die Feinheiten des richtigen Schliffs erlernen können.
Anschaffung fürs Leben
So viel Sorgfalt hat auch ihren Preis. Zwischen 900 und 4.000 Euro kosten Kappellers Kreationen, für ganz besondere Einzelanfertigungen kann es auch deutlich teurer werden. Ähnlich im Preis sind die Messer von Andreas Steiger. „Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein Luxusartikel klingt, ist in Wirklichkeit eine gute Investition, denn ein handgemachtes Messer hält ein Leben lang“, sagt der junge Oberösterreicher, dessen Ehrgeiz darin liegt, aus Messern Erbstücke zu machen, ähnlich wie Armbanduhren exklusiver Schweizer Manufakturen.
Links:
Kleine Messerkunde
CITES
Mit der Cites-Nummer bestätigt der Verkäufer, dass für den Messergriff kein Material verwendet wurde, welches dem Washingtoner Artenschutzabkommen zuwiderläuft.
DREI-FINGER- MESSER
Diese können mit drei Fingern gut gehalten werden und finden durch ihre Bauart auch im Hosensack oder in der Messertasche der traditionellen Lederhose Platz.
FLACH-ERL- MESSER
Klinge und Angel sind aus einem Stück gefertigt, der Handschutzteil wird aufgenietet und die Griffschalen mit Nieten fixiert. Ein Messer für den harten Alltagsgebrauch.
INTEGRALMESSER
Klinge, Handschutz und Angel sind aus einem Stück gefertigt. Dadurch wird das Messer stabiler, durch den sanften Übergang von Klinge zum Handschutz hygienischer und einfacher zu reinigen.
LINERLOCK-KLAPPMESSER
Die Klinge wird mit einer Feder im offenen Zustand durch eine seitliche Titanfeder fixiert. Diese Messer können mit einer Hand geschlossen werden.
SPITZ-ERL- MESSER
Klinge und Angel sind aus einem Stück gefertigt, ein Handschutz wird von hinten aufgesteckt. Der Griff besteht aus einem Teil und ist daher widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit. Die Klinge wird mit dem Griff direkt oder mit einer Abschlusskappe verschraubt.
STABILISIERTES HOLZ
Bei diesem Verfahren wird das Material unter hohem Druck mit Kunstharz getränkt und ausgehärtet. Dadurch wird das Quellen und Schwinden des Holzes um bis zu 95 Prozent verringert und die Härte und Haltbarkeit wesentlich erhöht.