Quelle allen Lebens
Wasser ist pures Lebenselixier.
Der wahre Charme der malerischen Kirchenanlage Maria Wörth, die auf ihrer Halbinsel in den türkisblauen Wörthersee ragt, kann sich erst richtig entfalten, wenn man sie vom Deck eines Schiffes aus bewundert. Auch die raue Schönheit des dichten Schilfgürtels am Neusiedler See wird nur wirklich spürbar, sobald man sich dem Naturparadies mit einem Segelboot nähert, während die Sonne untergeht und den Steppensee in ein zartrosa Licht taucht. Wer auch immer sich auf ihm fortbewegt, der weiß: Wasser verändert den Blick auf die Dinge.
Der Blaue Planet
Nicht umsonst wird die Erde der Blaue Planet genannt: Mehr als 70 Prozent ih- rer Oberfläche sind von Wasser bedeckt. Fasst man sämtliche Wasservorräte der Welt zusammen, ergibt sich die durchaus stattliche Menge von 1,4 Milliarden Kubikkilometern. Seit dem Jahr 2010 ist Was- ser laut einer Resolution der Vereinten Nationen auch ein Menschenrecht. Doch lediglich ein geringer Teil der weltweiten Reserven ist auch trinkbar, handelt es sich doch nur bei drei Prozent um genießbares Süßwasser.
Die chemische Verbindung H2O ist jedoch nicht nur Urstoff des Lebens, so besteht jeder Mensch zu rund 60 Prozent aus Wasser, und überlebenswichtiges Gut für Menschen, Tiere und Pflanzen, sie kann auch Ort der Kraft und der Entschleunigung sein: Gleich, ob man an einem lauen Abend an einem See sitzt, während der Blick in die Ferne schweift, sich an einem heißen Sommertag während einer Wanderung in einem rauschenden Bergbach Abkühlung verschafft oder mit einem Segelboot die Küste entlangschippert.
Doch es gibt auch die andere Seite des Wasser: jene zerstörerische Kraft, die ganze Landstriche verwüsten und Menschen großes Leid bringen kann. So prognostiziert ein Rechenmodell der Non-Profit-Organisation Climate Central, dass ohne weitere Schutzmaßnahmen bis zum Jahr 2050 weltweit 300 Millionen Menschen in Küstenregionen von Hochwasser betroffen sein werden.
Hamburg, New York oder Moskau – sie und viele weitere Millionenstädte dieser Erde wurden gezielt am Wasser errichtet. Da, wo Wasser ist, haben sich seit jeher auch Menschen eingefunden und Siedlungen errichtet, waren Flüsse und Meere doch schon vor Tausenden von Jahren elementare Handelswege, die den Kontakt zu anderen Städten oder Ländern ermöglichten und ein Tor zur Welt darstellten. So manche Stadt verdankt ihren Ruhm sogar zu weiten Teilen dem Wasser: Venedig, die „Königin der Adria“, wäre wohl kaum zu einer der bedeutendsten Handels- und Seemächte der Geschichte aufgestiegen, würde sich die Stadt im Landesinneren und nicht direkt an der Adria befinden.
Es ist die beruhigende Stimmung eines gemächlich dahinfließenden Flusses.
Jahrhunderte kontrollierte „La Serenissima“ nicht nur die wichtigsten Handelswege des Mittelmeeres, sie stellte auch eine Brücke zwischen Orient und Okzident dar. Auch Österreich ist mit dem kühlen Nass reichlich gesegnet und mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 1100 Millimetern pro Jahr eines der wasserreichsten Länder Europas: Rund 100.000 Kilometer lang ist das österreichische Fließgewässernetz, hinzu kommen natürlich entstandene Seen, Lacken, Klein- und Augewässer. In kaum einem anderen europäischen Land hat das Leitungswasser solch eine hohe Qualität. Dass auch die heimischen Flüsse und Seen gut aufgestellt sind, belegt der alljährliche EU-Badegewässerbericht: 97 Prozent wird exzellente Wasserqualität attestiert.
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