Perlen des Nordens

Es bleibt Hamburg, diese großartige Synthese einer Stadt aus Atlantik und Alster, aus Buddenbrooks und Bebel, aus Leben und Lebenlassen. Ich liebe diese Stadt mit ihren kaum verhüllten Anglizismen in Form und Gebärden, mit ihrem zeremoniellen Traditionsstolz, ihrem kaufmännischen Pragmatismus und ihrer zugleich liebenswerten Provinzialität.“ Helmut Schmidt, legendärer deutscher Bundeskanzler, genügten zwei Sätze, um zusammenzufassen, was seine Heimatstadt ausmacht: eine Mischung aus Millionenstadt und lebenswerter Metropole, die die Freie und Hansestadt an Alster, Bille und Elbe zu einem der beliebtesten europäischen Städteurlaubsziele gemacht hat. Dabei ist Hamburg zwar die bekannteste, aber bei Weitem nicht die einzige Hansestadt Deutschlands.

Vom Segelschiff zu den Buddenbrooks

Westlich von Hamburg liegt Bremen, wo modernes Großstadtleben auf historische Gebäude trifft – wie etwa das Rathaus mit der Weserrenaissance-Fassade, das mit dem Marktplatz das Herz der Stadt bildet. 1200 Jahre ist die 570.000-Einwohner-Hansestadt alt: Im historischen Viertel Schnoor (Plattdeutsch für Schnur) bekommt man nicht nur einen guten Eindruck davon, wie es hier im Mittelalter ausgesehen hat, in den bunten, schmalen Handwerkshäuschen sind Cafés und Kunsthandwerksläden untergebracht. Die bekanntesten Kinder Bremens sind Esel, Hund, Katze und Hahn: Direkt am Rathaus erinnert eine lebensgroße Statue der bekannten Märchenfiguren der Gebrüder Grimm an die Bremer Stadtmusikanten. Weiter im hohen Norden liegt Kiel. Auch hier dreht sich alles ums Wasser, denn die Förde genannten Wasserarme durchziehen die Stadt wie eine nasse Lebensader. Vom Fährhafen aus starten täglich zahlreiche große Fähr- und Kreuzfahrtschiffe nach Skandinavien oder ins Baltikum. Kiel ist auch traditioneller Stützpunkt der Marine: Hier kann man unter anderem das Segelschulschiff „Gorcock I“ besichtigen und erahnen, wie man sich fühlt, wenn die Weltmeere das Zuhause sind.