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Mit dem Bike durch ferne Metropolen

Begleiten Sie unsere Redakteurin Astrid Steinbrecher-Raitmayr und ihre Tochter auf ihrer Reise von Sri Lanka über Indien
und den Oman bis in die Arabischen Emirate.
Astrid Steinbrecher-Raitmayr

Die Matura ist geschafft und die Bemühungen sollen belohnt werden. Meine 18-jährige Tochter Constanze und ich entscheiden uns für eine gemeinsame Reise im Mai 2018 auf der Europa 2 von Sri Lanka über Indien und den Oman bis in die Arabischen Emirate. Wir wollen aber nicht nur entspannen und im Luxus schwelgen, sondern vor allem auch etwas erleben und aktiv unterwegs sein. Weil wir auch möglichst hautnah am Geschehen teilnehmen wollen, einigen wir uns darauf, die am Programm stehenden Metropolen per Drahtesel zu entdecken.

Colombo, 35 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist ungleich höher. Nahtlos gehen wir vom österreichischen Aprilwetter
über zum subtropischen Klima. Für fast alle Reisenden ist die quirlige Hauptstadt nur der erste und letzte Berührungspunkt mit Sri Lanka. Sie flüchten an paradiesische Strände oder besuchen das Hinterland dieser „Perle des Indischen Ozeans“. Sie bietet aber viel mehr! Unser Tag in Colombo beginnt mit einer rasanten Tuk-Tuk-Fahrt durch die lebhafte Innenstadt. Durch vollgestopfte Straßen düsen wir zum größten und ältesten Tempel, dem Sri Kailasanathar Swamy Devasthanam. Drinnen umgibt uns eine angenehme Stille und es duftet nach Räucherstäbchen.
Inmitten der Second Cross Street entdecken wir die rot-weiß gestreifte Jami-Ul-Alfar-Moschee, die auch von Nicht-Muslimen besichtigt werden kann. Da sich meine Tochter bereits vor der Reise informiert hat, erklärt sie mir nun: „Religion spielt in Sri Lanka eine sehr wichtige Rolle. Angeblich ist Sri Lanka auch das zweitreligiöseste Land der Welt. Was mich daran besonders fasziniert, ist das friedliche Zusammenleben der Menschen mit ihren unterschiedlichen Glaubensrichtungen.“

Draußen ist es laut, hektisch, für unsere Begriffe vollkommen chaotisch. Tuk Tuks, unzählige Mopeds, Autos, alte Lastwägen und sonstige Vehikel knattern mit Affengeschwindigkeit durch die engen Gassen. „Viele davon sehen aus, als ob sie es nicht mehr lange machen würden“, so Constanze lachend. Unser freundlicher Tuk-Tuk-Fahrer lässt uns an der Galle Road raus, der Hauptschlagader der Stadt und direkt am Meer gelegen.

Die Einheimischen lassen Drachen steigen, Frauen in hübschen Saris verkaufen bunte Luftballons. Schon am späten Nachmittag steht die Sonne tief über dem Indischen Ozean und verzaubert alles in eine einzigartige Stimmung.

Tags darauf ist es so weit. Wir gehen an Bord der Europa 2. Mit einem „Herzlich willkommen“ wird jeder Gast persönlich von Kapitän Ulf Woter und Hotelmanager Johann Schrempf begrüßt. Während unser Gepäck in die gebuchte Grand Ocean Suite gebracht wird und die gewünschten Tischreservierungen in den sechs exzellenten Restaurants getätigt werden, schlürfen wir genüsslich Champagner und knabbern an köstlichen Canapés.

Feste Tischzeiten gibt es bei Hapag-Lloyd Cruises keine, was uns auch hinsichtlich unserer Landausflugsplanung immens entgegenkommt. Die Tochter ist schon jetzt begeistert und freut sich auf das Auslaufen, das bei einem sehr heftigen Tropengewitter stattfindet. Dennoch stehen wir um Mitternacht tapfer auf Deck neun und staunen. Die nächsten beiden Tage lassen wir es uns auf See gut gehen. Wir nutzen die Zeit zum Akklimatisieren und zum Erkunden des Schiffs. Mit unserem Bike-Guide vereinbaren wir einen Termin. Ohne professionelle Begleitung wäre das Wagnis, durch asiatische und arabische Millionenstädte zu radeln, zu groß. Nach einem Fitness-Check werden wir mit Helmen, Rucksäcken und Fahrrädern ausgestattet: Die Hardtrail- Mountainbikes – eigens für die Europa 2 gebaut – sind in unterschiedlichen Größen verfügbar. Alle Touren dauern jeweils ca. vier bis fünf Stunden, bei einer Gruppengröße von maximal 14 Personen. „Am wichtigsten ist zusammenbleiben“, lässt uns der Experte wissen – was sich einerseits als sehr wichtige Info erweist und andererseits aufgrund des oft hohen Verkehrsaufkommens nicht immer einfach gestalten lässt, wie wir in in den nächsten Tagen erfahren werden.

Mehr zu dieser spannenden Reise lesen Sie in der VORFREUDE.