Lust aufs Leben
Glücklich sein ist eine Entscheidung.“ Diese Parole gibt Best-Ager-Rolemodel Greta Silver regelmäßig auf ihrem gleichnamigen Podcast aus. Die Botschaften der 72-Jährigen, die mit 60 Jahren ihren ersten Modelvertrag unterschrieb: Finde heraus, was Dich glücklich macht! Suche nach Lösungen und nicht nach Ausreden! Und genieße jeden Augenblick! Das trifft sich gut, denn auch wir finden: Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Fokus auf das Schöne und Gute zu richten. Um uns lebendig zu fühlen. Und neue Leichtigkeit zu spüren. Doch worin besteht die Kunst, ein glückliches Leben zu führen? Der Philosoph Epikur widmete sich sein ganzes Leben lang dieser Frage. Sein Glück, so der alte Grieche, solle der Mensch nicht von den Göttern erbitten, sondern es selbst in die Hand nehmen. Statt stur auf ein Happy End zuzusteuern, gilt für den Philosophen viel mehr „carpe diem“ als Anleitung zum Glücklichsein. Und demzufolge sind es eben manchmal die kleinen Dinge, die das große Glücksgefühl in sich bergen: sich über den Lieblingssong im Radio freuen, das Knirschen von Schnee unter den Füßen an einem knackig kalten Wintertag, die wackeligen ersten Schritte des eigenen Kindes miterleben oder im fortgeschrittenen Alter noch einmal freiwillig die Schulbank drücken.
Erkenntnisse aus der sogenannten „Positive Psychologie“ bestätigen, dass sich Glück ähnlich trainieren lässt wie ein Muskel. Wer etwa soziale Kontakte pflegt, körperliche aktiv ist oder konzentriert arbeitet, bewirkt damit eine verstärkte Ausschüttung von „Glücksbotenstoffen“ in seinem Gehirn. In Folge verdichten sich die für die Glücksfähigkeit zuständigen neuronalen Netze, wodurch wiederum Glücksmomente häufiger und intensiver erlebt werden können. Auf den Punkt gebracht: Glücklich sein macht glücklich.
Glücklich sein macht glücklich.
Wer solche Momente der Lebensfreude ganz bewusst und ohne Ablenkungen in sich aufnehmen kann, ist gut unterwegs in Sachen Lebensfreude. Wer dann noch seine Dankbarkeit für die guten Dinge im Leben verinnerlicht, ist nicht nur glücklicher, sondern erwiesenermaßen sogar gesünder, wie aktuelle Studien auf dem Gebiet der Gehirnforschung zeigen. Paul J. Mills, Professor für Psychoneuroimmunologie und Psychosomatik an der University of California, entdeckte, dass Dankbarkeit zum Beispiel die Gesundheit von Herzpatienten verbessert. An seiner Studie nahmen 186 Männer und Frauen teil, die unter einer Herzschwäche litten. Einem Teil der Gruppe wurde aufgetragen, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen, der
Kontrollgruppe nicht. Nach Abschluss der Studie konnte festgestellt werden, dass sich der Gesundheitszustand der Tagebuchgruppe verbessert hatte, wodurch ein Fortschreiten der Erkrankungen verhindert werden konnte.
Bewusst wahrgenommene Freude am Leben macht also nicht nur dankbar, sondern trägt auch noch zum körperlichen Wohlbefinden bei. Oder wie es Voltaire ausdrückte: Da es der Gesundheit sehr zuträglich ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein.
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