Wie man eines der ursprünglichsten Länder Asiens abseits von Gruppenreisen, aber dennoch mit hohem Komfort und Rundumbetreuung kennenlernt: Eindrücke einer entspannten Kulturreise mit eigenem Wagen, Fahrer und Führer, organisiert von ortskundigen Kennern.
Wir durften zufällig eines der größten Feste der Stadt miterleben: das Ende der buddhistischen Fastenzeit. Jede Schule, jeder Verein, jedes Dorf der Umgebung bastelt aufwendige, mehrere Meter lange Boote aus buntem Seidenpapier. Die Gruppen sammeln sich vor Sonnenuntergang zu einem Umzug durch die Hauptstraße zum Haupttempel der Stadt. Hier werden alle Boote mit Kerzen illuminiert und in den Mekong entlassen. Dazu kommen Tausende kleine Blumengestecke, die lichtbestückt ebenfalls dem Mekong anvertraut werden und langsam mit der Strömung ins Dunkel entschwinden.
Im Herzen Luang Prabangs werden täglich zwei Straßenmärkte aufgebaut: Der abendliche ist touristischer Natur, jener am frühen Morgen dient der Versorgung der Stadt. Fremde, manchmal fragwürdige Gerüche durchwehen die Gassen. Sie stammen von Kräutern, Obst und Gemüse, die wir oft nicht zuordnen können, von Fleisch von Hühnern, Rindern und Schweinen, aber auch Schlangen, Wildkatzen, Vögeln und Ratten. Über dem Fleisch da und dort ein kleiner Ventilator, die Rotorblätter mit Fliegenklatschen verlängert. Hochprozentiges mit eingelegten Echsen, Molchen, Tausendfüßlern und Schlangen. Die Garküchen duften dennoch köstlich, gekocht wird auf offenem Feuer in kleinen Tonöfen mit Holzkohle. Tatsächlich haben wir im ganzen Land außerhalb der Luxushotels keinen Herd gesehen.
Wir kosten unsere ersten frittierten Heuschrecken und Maden. Eigentlich harmloses Knabberzeug, dank der Würzung mit angenehm zitroniger Note. Das Essen ist am ehesten der Thai-Küche ähnlich, aber doch anders gewürzt, gerne mit Limettenblättern und einer unverzichtbaren Fischpaste, dem Geruch nach aus der Hölle für europäische Köche geliefert, aber vorsichtig dosiert verkraftbar. Gegessen wird mit den Fingern und Löffeln, Gabeln sind außerhalb der Hotels inexistent, Stäbchen unüblich.
Buddhas, Wasserfälle und Elefanten
Von Luang Prabang aus unternehmen wir drei empfehlenswerte Trips in die Umgebung. Einmal geht es mit dem Langboot den Mekong flussabwärts. Das Boot, für den Kapitän und seine Familie auch Wohnstatt, bietet wohl Platz für 20 Personen, dank Führer Siphai haben wir ein Boot für uns alleine. Gemächlich geht es den Mekong 25 km flussabwärts, vorbei an ärmlichen Bauern, Fischern und ab und zu an einer Herde Arbeitselefanten. Mit der Zeit wird es bergiger, denn unser Ziel rückt näher: die Kalksteinhöhlen von Pak Ou. Statt mit Tropfsteinen sind sie mit über 4000 durchwegs schlanken, da laotischen Buddhastatuen bestückt.