Reisen – das bedeutet Erlebnis für alle Sinne. Eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, unvertraute Sprach- und Klangkulissen, exotische Düfte und abseits der auf internationalen Durchschnitt harmonisierten Vollpension das Abenteuer, sich den Charakter der Gastländer auf der Zunge zergehen zu lassen. Mit einigem Mut dort, wo die Einheimischen essen. Mit einem guten Gastroführer in der Hinterhand dort, wo das Echte als Edles ausgekocht wird, in den Gourmettempeln dieser Welt.
Urlaubserinnerungen bitten zu Tisch
Reisen lassen sich nicht ersetzen. Wenn nun Reisebeschränkungen, kritische Vernunft oder andere Gründe den Direktzugang zu Gewürzbasaren, asiatischen Garküchen, mexikanischen Hochzeitsfeiern oder Hummer am Strand von Maine erschweren? Droht dem Liebhaber guten Essens die Einschränkung auf Wiener Schnitzel und Germknödel? Muss sich die Freundin exquisiter Genüsse mit Weinbergschnecken statt frischen Austern in der Bretagne zufriedengeben? Damit sei freilich kein Wort gegen den unendlich weiten Horizont gesagt, den unsere österreichische Küche bietet, kein einziges. Vom urig-knorrigen Tisch in der gemütlichen Bauernküche bis zur damastgedeckten Tafel im Viele-Hauben-Restaurant schmeckt es bei uns – meistens – so gut, dass wir keine internationale Konkurrenz scheuen müssen. Dies festgestellt habend, wenden wir uns guten Gewissens wieder dem Fernweh zu. Der Sehnsucht nach den Aromen des Orients. Nach der Farbenpracht südlicher Teller. Nach der komplexen Raffinesse fernöstlicher Eintöpfe. Nach dem Feuer der Tex-Mex-Köche, deren Scoville-Attacken den geeichten Genießer alle Mariachis trompeten lassen.
Könnte es womöglich unser Fernweh stillen, wenn wir die kulinarischen Highlights aus aller Welt auf unseren eigenen Tellern anrichten? Vielleicht Freunde ein- laden auf einen vietnamesischen Abend mit einer kleinen Auswahl köstlicher Pho-Varianten? Linzer haben’s gut und bestellen bei pho-hanoi.at, Wiener treffen sich – zum Beispiel – in „Nguyen’s Pho House“, Grazer glutamatfrei im „Pho You“. Mutige studieren online die Rezepte für diese gehaltvolle Suppe, eher ein Eintopf, der die gesamte Spannweite von Fleischgenuss bis veganer Puristik abdecken kann. Kreative bummeln über den Wiener Naschmarkt und lassen sich an- regen von den Düften und Farben der Köstlichkeiten aus aller Welt, sei’s, dass man vor Ort der Versuchung erliegt und sich beim Schnabulieren fühlt wie ein Weltreisender, sei’s, dass man die Zutaten für einen kulinarischen Ausflug daheim besorgt. Auch die zahlreichen Asia-Shops überall in Österreich regen an, einmal etwas anderes zu wagen am heimischen Herd. Man muss ja nicht gleich lupenrein ländertypisch kochen; oft fehlen dafür auch die speziellen Zutaten. So entstehen unversehens Crossover-Variationen, die das Beste globaler Kulinarik zu gelungenen Kreationen verbinden. Ein zartes Saiblings-Filet, in Panko Bread Crumbs schonend herausgebacken, eröffnet dem heimischen Fisch eine neue Dimension zwischen zartem Schmelz und rescher Knusprigkeit … und wer dazu keinen Wasabi bei der Hand hat, kann die feine Vorspeise mit steirischem Kren, frisch gerissen, geschmackssicher erden.
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