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Kleine Fluchten

Wenn die großen Reisen gerade nicht passen – und dafür mag es viele Gründe geben in Zeiten wie diesen –, dann freuen wir uns über die kleinen Fluchten. Zum Beispiel auf Besuche bei den Nachbarn.
Jakob Ehrhardt
  • Die Märchentram in Zürich.
    Die Märchentram in Zürich.

Bratislava – immer einen Tagesausflug wert

Die slowakische Hauptstadt liegt nur einen Katzensprung entfernt vor den Toren Wiens. Mit dem Schnellkatamaran wird die Donau zur perfekten Wasserstraße – rund 90 Minuten dauert die Reise vom Wiener Schwedenplatz bis ins Zentrum des ehemaligen Pressburg. Die ÖBB schaffen es auch nicht sehr viel schneller. Sightseeing der etwas anderen Art vermittelt die „Post Kommunist Bratislava Tour“. Stilecht in einem alten Skoda aus den 1970ern bringt der ausnehmend nette deutschsprachige Guide seine Gäste an Orte, die sie auch per TripAdvisor nie aufsuchen würden. So sieht man den ersten Plattenbau der slowakischen Architekturgeschichte, die Nobelviertel der kommunistischen Nomenklatura und das Staatshotel, das internationalen Gästen den Charme eines Knasts geboten hatte. Und man lässt sich gern anstecken von der Verbundenheit des jungen Mannes mit seiner Stadt und von seiner Freude über die Wandlungen Bratislavas zur quicklebendigen Stadt von heute.

Budapest – einfach nur genießen

In der kühleren Jahreszeit ins Budapester Leben eintauchen heißt: in eines der legendären Thermalbäder eintauchen. Hier nur zwei von vielen. Weltberühmt ist die Gellért-Therme, die noch heute mit dem Charme ihres Gründungsjahres 1918 bezaubert. Orientalisches Flair und faszinierende Mosaike bietet die Veli Bej Therme. Beide Bäder sind mit Hotels verbunden, kommen sowohl für einen Tagesausflug als auch für ein Wellnesswochenende infrage. Und wenn die Wiener Kaffeehäuser eine Konkurrenz fürchten müssen, dann die der großen Cafés in Budapest. Das mondäne „New York Café“, 2005 in altem Glanz wiedereröffnet, atmet die Atmosphäre, die seit 1894 Dichter und Philosophen angezogen hat. Das Café Gerbeaud gilt als Institution in Budapest und vermittelt ebenfalls eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Frisch sind allerdings die köstlichen Mehlspeisen wie Dobostorte oder Gundelpalatschinken.

Mehr lesen Sie in der neuen VORFREUDE.

Silvesterfeuerwerk in Bratislava.
Die berühmten Thermen von Budapest.