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Im grünen Herz Österreichs

Zwischen Sturmverkostungen, Wellnesstreatments und Langlaufabenteuern sorgen die steirischen Regionen in der stillen Jahreszeit für Entschleunigung bei Körper und Geist.
Sandra Wobrazek
  • Beim Wandern kann man in Einklang mit der herbstlichen Natur kommen und die Batterien wieder aufladen.

Der Herbst ist ein zweiter Frühling, in dem jedes Blatt eine Blume ist“, schrieb einst der große französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus (1913 – 1960). Tatsächlich hat die Jahreszeit, in der die Tage kürzer werden, das Thermometer nach unten klettert und die heimischen Wiesen und Wälder sich in ihr farbenfrohes Gewand hüllen, einen ganz besonderen Reiz: Das Leben kommt wieder zur Ruhe, Entschleunigung tritt ein, das Jahr klingt aus. Gerade im Herbst und im Winter bietet die Steiermark nicht nur dank ihrer landschaftlichen Vielfalt zwischen sanften Hügeln und den Alpen eine große Bandbreite an Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten – von Sport über Kulinarik bis Kultur.

Zwischen Sturm und Hirschbirne

Herbstzeit ist Erntezeit und in der Südsteiermark beginnt jetzt die Hochblüte von Sturm, Most und Kastanien. Bei einer Wanderung durch die sanfte Hügellandschaft kann man die sich verfärbenden Weinberge genießen, die klare Luft atmen und in einer der zahlreichen Buschenschenken einkehren, die jetzt, wo die Weinlese abgeschlossen ist, wieder ihre Keller und Weinstuben öffnen. Bei schönem Wetter schenken die Winzer direkt in den Weinbergen sowie an der Südsteirischen und der Sausaler Weinstraße den jungen Sturm aus und servieren dazu gebratene Edelkastanien, die für ihren feinen Geschmack bekannt sind. Die Oststeiermark wiederum gilt als der „Garten Österreichs“, bietet sie doch eine große Bandbreite an regionalen Produkten, die in Heurigen ebenso verkostet werden können wie in zahlreichen Landgasthäusern oder auch Haubenrestaurants. Ein kulinarisches Sinnbild für den Herbst ist die steirische Hirschbirne, geht ihr Name doch auf das Wort Herbst („Hiarscht“) zurück. Im Naturpark Pöllauer Tal dreht sich alles um die herkunftsgeschützte Sorte, die auf den weiten Streuobstwiesen der Kulturlandschaft gedeiht und von Landwirten und regionalen Produzenten zu Brand, Süßem und sogar Leberkäse verarbeitet wird.

Thermenland Steiermark

Gerade wenn der Herbst sich von seiner raueren Seite zeigt oder auch im Winter, ist Wellness die ideale Möglichkeit, um die Batterien wieder aufzuladen und zu entspannen. Die neun steirischen Thermalquellen zum Beispiel haben sich auf Heilung ebenso wie auf Prävention spezialisiert und richten sich an alle, die Körper und Geist verwöhnen möchten – von der Heiltherme Bad Waltersdorf über die Heiltherme Loipersdorf bis zur Grimming Therme. Das steirische Thermenmekka liegt südöstlich der Landeshauptstadt: 65 Kilometer von Graz entfernt, im Thermenland, befinden sich gleich sechs heilsame Einrichtungen. Besonders im Trend liegen Entschlackungskuren und Treatments mit dem, was die steirische Natur zu bieten hat. Regionale und frische Produkte wie Weintrauben, Äpfel oder Honig werden in Masken, Trinkkuren, Peelings oder Körperpackungen angewendet. Traubenkernöl etwa, das bereits in Mittelalter zur Herstellung von Kosmetika verwendet wurde, soll zur Zellerneuerung beitragen, Alterungsprozessen entgegenwirken und für ein jugendlicheres und strahlendes Hautbild sorgen.

Wohl nur wenige Wellnessfans wissen, dass sich der steirische Kürbis nicht nur für Suppen oder Öl eignet – er ist auch ein immer beliebter werdendes Wellnessprodukt. In den Heilthermen werden unter anderem Massagen und Gesichtsmasken mit Kürbiskernöl, Apfel- Vitalbehandlungen mit Kürbiskernextrakten und Kürbiskernpackungen angeboten.

 

Mehr lesen Sie in der neuen VORFREUDE.

  • Die Südsteiermark bietet gerade im Herbst kulinarische Auszeiten inmitten der Weinberge und entlang der Weinstraßen.
  • In der Rogner Therme Bad Blumau ist auch im Winter dank des warmen Wassers für wohliges Badefeeling gesorgt.