Goldrausch in den Hohen Tauern
Im späten 15. Jahrhundert wurden hier zehn Prozent des Weltbedarfs an Gold gewonnen, in bis zu 450 Abbaustätten. In Salzburg wurden aus dem Tauerngold Gulden geprägt, man sprach vom „Peru der alten Welt“. El Dorado am Fuße des Sonnblicks? Man schätzt, dass immer noch rund 120 Tonnen des Edelmetalls in der Goldberggruppe lagern. Und die Bäche, die hier zahlreich aus den Felsen quellen, tragen dazu bei, das Gold von heute zu schürfen und den Tourismus zu beleben. An drei Stellen im Raurisertal – am Bodenhaus, auf der Heimalm und auf der Sportalm – wurden Goldwaschplätze eingerichtet. Gegen geringe Gebühr kann der hoffnungsfrohe Digger vor Ort die nötige Ausrüstung leihen und sich mit den Gummistiefeln ins Wasser stellen, um geduldig die Pfanne zu schwenken und optimistisch den Sand zu prüfen, ob sich nicht ein güldener Schimmer erkennen ließe …
Tatsächlich werden immer wieder kleine und noch kleinere Goldflitterstücke gefunden. Genug, um lustvoll an der Illusion vom großen Abenteuer teilzuhaben. Zu wenig, um darauf ein Vermögen zu gründen. Die Vorfreude auf diese legale Art der Goldwäsche kommt jedenfalls billiger und gestaltet sich gesünder als das Schürfen digitalen Katzengolds wie Bitcoins – und ist spannend genug, um sogar Goldwaschmeisterschaften auszutragen, zuletzt 2016 und 2017. Auch als interner Familienwettbewerb eignet sich die Goldsuche. Und wenn es den Kids zu langweilig wird, die Pfanne zu schwenken, gibt es gleich nebenan spritzigen Spaß an kindergerecht eingerichteten Wasserspielplätzen.
Mehr dazu gibt es in der aktuellen VORFREUDE.