Genussvoller Herbst in Istrien
Anfang genügt es völlig, sich an den Mythos der Argonauten zu erinnern, tief Luft zu holen und den Geruch des Meeres einzuatmen – jene eben sind nach der erfolglosen Verfolgung von Jason bis nach Istrien gekommen und wollten, nachdem sie die hiesige Landschaft und das Klima entdeckt hatten, nie mehr in ihre Heimat zurück. Das könnte ich auch von mir behaupten, so sehr liebe ich den Küstenabschnitt der Kvarner Bucht und Istrien. Es gibt hier etwas Magisches wie nirgendwo am Mittelmeer. Hier findet man die Stadt, die wie Rom auf sieben Hügeln liegt und die stolz auf ihr atemberaubendes Amphitheater ist. Auf einem der Hügel habe der müde ungarische König seine Prunkkleidung mit der Weste eines Mönches getauscht und sei selig gestorben. Durch den malerischen Ausblick hätte der berühmte Dante seine Inspiration zum Dichten erhalten. So erzählen es zumindest die Legenden. Das ist wirklich ein Wunderland, dachte Jules Verne, als er über die Grotte in Pazin in seinem Roman „Mathias Sandorf“ schrieb.
Um diese Einzigartigkeit ans Licht zu bringen, muss man die Halbinsel langsam entdecken: kleine Kirchen und mittelalterlichen Wandmalereien und die uralten glagolitischen Buchstaben, die man dort und da noch in gemeißelten Aufschriften sieht. Den Ort entdecken, von dem die zarte Ballerina Carlotta Grisi in die weite Welt ging, oder das Fenster, vor dem James Joyce, damals noch unbekannter Schriftsteller, von einer Tenorkarriere träumte. Doch nun genug der Kultur, widmen wir uns den leiblichen Genüssen.
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