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Freiheit auf zwei Rädern

Straßenbild Frühsommer 2021: Mehr denn je gehört das Fahrrad dazu. Ob draußen im Wald auf (erlaubten!) Forstwegen, ob in der Stadt, unterwegs ins Büro oder dorthin, wo gerade das Homeoffice seine Zelte aufgeschlagen hat. Und Parkplatz ist kein Thema.
Jakob Ehrhardt und Claudia Piller-Kornherr

Die Beliebtheit des Fahrrads zeigt sich unter anderem in der Bereitschaft, dafür Geld auszugeben. 2015 gingen für das Rad der Wahl durch[1]schnittlich 780,- Euro über den Ladentisch. 2019 bezahlten die Österreicher mit 1585,- Euro im Schnitt bereits mehr als das Doppelte.
Mag sein, dass der Trend zu den teureren E-Bikes am Steigen des Durchschnittspreises beteiligt war – unbestritten ist, dass heute mehr Österreicher denn je per Pedal unterwegs sind. Laut radlobby.at nutzt jeder dritte Österreicher zumindest mehrmals die Woche sein Rad. Und wer hätte es gedacht: In heimischen Kellern und Garagen stehen mit 6,5 Millionen fahrtüchtigen Rädern mehr Drahtesel, als hierzulande Autos angemeldet sind.
„Mehr Menschen als jemals zuvor fahren mit dem Rad. Das Fahrrad bekommt als umwelt- und klimafreundliches Verkehrsmittel endlich die Aufmerksamkeit, die es verdient“, stellen Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld von Woombikes in Klosterneuburg fest. Wo man zugleich am Erfolg leidet: „Derzeit übersteigt die hohe Nachfrage nach unseren Rädern unsere Kapazitäten.“ Man produzierte bisher vor allem in Fernost. Dann brachte Corona die internationalen Lieferketten durcheinander. Derzeit wird eine Fabrikation in Polen aufgebaut.
Bei anderen Herstellern zeigt sich die Situation ähnlich, und viel zu oft muss der Handel auf eine unbestimmte Zukunft vertrösten. Vor allem dann, wenn jemand sich in ein ganz bestimmtes Wunschrad verliebt hat. Also noch eine Outdoor-Saison mit dem alten Rad genießen? Warum nicht? Kette schmieren, Seilzüge ölen … und sich darüber freuen, dass zumindest kein neuer Sattel einzureiten ist.

Praxistipp 1: den individuellen Sattel finden

Aktuelle Hightech-Gel-Sättel sind zwar von der ersten Sitzprobe an komfortabel oder nicht – das Gefühl für den richtigen eigenen Sattel muss man auf jeden Fall „besitzen“, sprich: Sitzproben mit mehreren Sätteln absolvieren. Oft ist nicht der Sattel, der mit dem Rad mitgeliefert wird, das Beste, was man seinem Gesäß zumuten möchte. Und mit zunehmender Freude am Radeln nehmen die Strecken und die Stunden zu, die man im Sattel verbringt. Das alte Rad kann also durch einen neuen Sattel erheblich aufgewertet werden – und die Vorfreude auf angenehm ersessene Touren steigt.
Sportsfreunde der alten Schule schwören nach wie vor auf den traditionellen Ledersattel. Der als fabrikneues Accessoire zwar schön ist, aber die ersten zig Kilometer zur Tortur macht. Ein hochwertiger Ledersattel will geduldig und sachverständig zugeritten werden. Dann allerdings hat er sich perfekt der Anatomie seines Besitzers (im wahrsten Sinn des Wortes) angepasst. Wartungsaufwand wie regelmäßige Behandlung mit Lederfett und Schutz vor Regen sind zusätzlich zu beachten. Radler, die sich erst einmal ihren Ledernen zu eigen gemacht haben, geben ihn nicht mehr her. Mögen die Räder wechseln, der Sattel wird mitgenommen.

Mehr lesen Sie in der neuen VORFREUDE.

  • Erlebnis für die gesamte Familie – mit dem Rad hinaus ins Grüne.
  • Den Parkplatz hat man am Fahrrad immer dabei