Faszination Burg
Wenn Carl Philip Clam-Martinic aus dem Fenster blickt, bietet sich ihm ein Anblick, der nur wenigen Menschen vergönnt ist, sieht er doch gleichsam aus der Vogelperspektive weit hinein in die sanfte Hügellandschaft des Unteren Mühlviertels. Es ist die Aussicht von Burg Clam, die auf einem bewaldeten Granitfelsen hoch über der Klamschlucht thront und als eine der schönsten Burgen Österreichs gilt. 1149 wurde die Burg, von Otto von Machland zum „Schutze vor Räubern und Wölfen“ erbaut, mit dem weithin sichtbaren Bergfried erstmals urkundlich erwähnt. Die lange und bewegte Geschichte der Burg ist eng mit der seit 1454 dort lebenden Grafenfamilie Clam, einem alten Hochadelsgeschlecht, verwoben. Die Besonderheit des Bauwerks: Die meisten der rund 100 Räume sind möbliert – vom Frühstückszimmer mit der reichhaltigen Porzellansammlung und dem Musikzimmer über die prunkvollen Empfangsräume und die Gästezimmer bis zur historischen Apotheke und den beiden über 600 Jahre alten Kapellen.
Nachdem Carl Philip Clam-Martinics Großvater und Vater innerhalb kurzer Zeit verstorben waren, erreichte den Marketingmanager der Ruf seiner Familie. Ohne zu zögern, „stürzte“ sich der damals erst 25-Jährige in das Abenteuer Burg, wie er sich erinnert – und zog 2003 mit seiner Frau Stephanie auf die Festung, um das Erbe der Vorfahren in der 23. Generation fortzuführen. „Viele meiner Freunde haben nicht verstanden, wie ich mir das antun konnte, in so ein altes Gebäude mit schiefen Wänden, knarrenden Holzdielen und zugigen Fenstern zu ziehen. Aber wenn im Sommer alles grünt, man die Aussicht genießen kann und Gäste kommen, die unsere Burg bewundern, weiß man wieder, warum man es tut. Ich liebe es, hier zu wohnen, und kann mir nichts anderes vorstellen“, sagt der Burgherr und dreifache Vater.
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