Lebenswege
Die eigenen unverwechselbaren Lebenswege entstehen auch beim Gehen, aber unter den eigenen Füßen und dort, wo vorher wenige gegangen sind oder auch niemand. Und solche Wege werden nur durchs aktive Gehen gebahnt. Wer die eigenen Schritte nicht riskiert, erlebt nicht Mühe, Lohn und Dank eines selbstbestimmten Lebens. Nun gibt es keinerlei Verpflichtung, seine eigenen Wege zu erobern. Es geht immer auch um Zufriedenheit. Genauer gesagt, um eine konstruktive, produktive Balance in der Zufriedenheit. Balance – das heißt vor allem auch: kein stabiles Gleichgewicht. Das hat die ausbalancierte Zufriedenheit mit dem Gehen gemeinsam. Wer geht, fällt von einem Schritt in den nächsten. Die Sicherheit des festen Standes ist etwas anderes. Nicht dass wir auf eins von beiden verzichten könnten. Bewegung braucht die Ruhe, zur Orientierung, zur Erholung. Ruhe verlangt nach der Bewegung.
Wenngleich es viel schwerer zu sein scheint, sich wieder aufzuraffen, neue Schritte auf dem Lebensweg zu gehen, wenn alles oder auch nur etwas erreicht zu sein scheint. So wie sich Gerechtigkeit durch Selbstgerechtigkeit in ihr Gegenteil verkehren kann, wird auch Selbstzufriedenheit zum lähmenden Hindernis beim Unterwegssein im eigenen Leben, wenn sie aufhört, Fragen nach dem Woher und Wohin zu stellen. Viktor Frankl nennt das Existenzanalyse. Und betont die Wichtigkeit des Sinns im Leben.
Begleiten Sie uns in der aktuellen VORFREUDE bei interessanten Begegnungen mit Menschen, die ihr Leben abseits der üblichen Wege gestalten…