Das gibt es nur in Irland
Auf meiner Reise entlang des Wild Atlantic Ways im vergangenen Jahr traf ich eine Verabredung: Drei Jahre und einen Tag, nachdem Carl O’Grady im Sommer 2017 zwei Fässer irischen Single Malt Whiskey, verankert auf einem Boot in der Clew Bay, ihrem Schicksal überlassen hat, soll der Seemannstrunk verkostet werden. Möglichst im restaurierten Castle der Queen of Pirates auf der Isle of Clare im County Mayo vor der Westküste Irlands. Als ich nämlich dort während meiner Wanderung und Fahrt entlang des Wild Atlantic Ways im Hafen vorbeikomme, um auf die Fähre aufs Festland zu warten, entdecke ich eine Bootsruine, die am Pier vertäut ist. Ein junger Mann ist dabei, ein vom Meeresboden gehobenes Wrack wieder herzurichten. „Lots of work“, sage ich zu ihm, nachdem ich ihn eine Weile beobachte.
Als er zu mir aufschaut, ernte ich freundliche Zustimmung und erfahre, dass es sich um ein Zukunftsprojekt der besonderen Art handelt: Carl hofft nämlich, mit seinem Experiment ein „Wasser des Lebens“ zu erhalten. Es soll vom Meer, der Sonne, dem Regen und den Winternebeln einen Charakter bekommen, den die Freunde des irischen Whiskeys besonders schätzen werden. Zurzeit schaukelt das Boot, das die hochprozentige Ladung durch die Jahreszeiten tragen soll, draußen am Meer. Das Boot war ursprünglich die erste Fähre nach Clare, die Carls Vater im Jahr 1968 bauen hat lassen. Nach abenteuerlichen Besitzerwechseln war sie in Belmullet gesunken.
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