Sardinen, Fado, Wein, Geschichte und Olivenöl – das sind die Attribute, die die meisten Menschen mit Portugal in Verbindung bringen. Aber das westlichste Land Europas, ehemalige Seefahrernation, ist viel mehr. Es ist ein Land voller Lebenslust und wilder Schönheit. Und vielfältiger kann ein Urlaubsziel fast nicht sein.
Die Hauptattraktionen sind die Geschichte und die Kultur, die Gastronomie, die Strände, das Surfen oder auch die vielen Musikfestivals und insbesondere die leutseligen und gastfreundlichen Portugiesen. Müsste ich eine europäische Hauptstadt nennen, die mir besonders ans Herz gewachsen ist, wäre Lissabon wegen seiner ganz besonderen Charmes unter meinen Favoriten. Überall in dieser Stadt zeigen sich die Hinterlassenschaften der Mauren, in den reichlich vorhandenen Palästen und Kirchen erzählen Azulejos – bunt bemalte und glasierte Keramikfliesen – bildhaft ganze Geschichten. Ein guter Ausgangspunkt in Lissabon ist das Hotel Tivoli Avenida de Liberdade, um die typischen Viertel wie Alfama, Bairro Alto und Chiado, die Alfama zu entdecken. Um den besten Ausblick über die Stadt zu bekommen, braucht man mit dem Lift nur ganz nach oben zu fahren. Dort befindet sich auch die Sky Bar, eine der besten Rooftop-Bars der Stadt. Hier lerne ich Alex kennen. Alex ist in Russland geboren, lebt seit seiner Kindheit in Portugal, wo er auch Architektur studiert hat. Seit zwei Jahren ist er Inhaber einer kleinen Tourismus-Agentur. „Das bringt mehr, als in einem Architekturbüro zu arbeiten“, sagt er. Auf meine Nachfrage erklärt er mir, dass die jahrelange Finanz- und Wirtschaftskrise in Portugal zwar endlich überwunden sei, die Gehälter aber immer noch massiv zu wünschen übrig lassen. So verdiente er als Architekt etwa 700 Euro monatlich. Brutto. „Davon kann man keine Familie ernähren“, so Alexandre Luz, der zwar noch keine dreißig Lenze zählt, dennoch an Familienplanung denkt. Die Realität sieht so aus, dass die meisten Portugiesen mehr als einen Job haben. Um genau zu sein, bis zu drei. Täglich. „Wir brauchen wenig Schlaf“, so Alex lachend, „und wir brauchen mehrere Jobs, um unsere Fixkosten decken zu können.“ Die Lebenskosten in Portugal unterschieden sich nicht wesentlich von den unseren, ebenso wenig die Wohnungspreise, wenn man in einer guten Gegend logieren will. „Aber wir sind sehr fleißig“, höre ich. Ich muss ihm recht geben und überlege, wie diese Situation wohl bei uns zu meistern wäre.
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